Chronik
Die Welt hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Um den permanenten Neuerungen und Herausforderungen gerecht zu werden ist es notwendig immer am Ball zu bleiben und die Herausforderungen anzunehmen. Nichts ist daher wichtiger als Ausbildungsstätten (Schule, Ausbildungsbetriebe). Der Jugend muss eine attraktive Ausbildung und die Bereitschaft sich lebenslang weiterzubilden vermittelt werden. Denn die Verdrängung am Arbeitsmarkt ist heute immens und nur der oder die wird es schaffen, die immer mit dem Zeitgeist mitgehen.
Die niederösterreichischen Berufsschulen, speziell die Landesberufsschule Lilienfeld ist eine derjenigen, wo dies auf hervorragender Weise praktiziert wird. Seit der Gründung im Jahre 1950 haben ca. 65.000 junge Menschen die Ausbildung in unserem Haus durchlaufen. Im Schülerwohnheim betreuen wir neben den SchülerInnen der Landesberufsschule Liilenfeld auch die SchülerInnen der Michaela Dorfmeister-Mittelschule für Ski-SportlerInnen und dies sind seit ihrer Gründung im Jahre 1969 ca. 1.000.
Durch das Zusammenwirken aller gelingt es immer wieder aufs Neue, Leben und Atmosphäre zu vermitteln, aber auch außergewöhnliche Leistungen durch unsere Schule zu erreichen. Unsere Schule wurde in Lilienfeld am 25. November 1950 von Landeshauptmann-Stv. Franz Popp eröffnet und im Stift Lilienfeld untergebracht. Da sich die Räume im Stift Lilienfeld auf Dauer, besonders für den Lehrwerkstättenunterricht und auch für das Schülerheim, als unpraktisch erwiesen, wurde nach einer neuen Unterkunft gesucht. Geplante Umbauten im Stift konnten nicht realisiert werden. Im Jahre 1959 wurden daher von OSR Dir. Gottfried Weinzettl Verhandlungen über den Kauf des "Berghofes" in Lilienfeld mit dem damaligen Besitzer, Prinz von Leiningen und seinem Verwalter Hermann Singer, eingeleitet. Im Sommer 1960 wurde der Berghof von der NÖ Landesregierung gekauft und mit dem Ausbau begonnen. Die erste Baustufe wurde mit einem Kostenaufwand von 32 Millionen Schilling errichtet und am 3. Oktober 1969 durch Landeshauptmann Ökonomierat Andreas Maurer übergeben.
Das Stift Lilienfeld konnte nun die frei gewordenen Räume für die Unterbringung des Bundesrealgymnasiums zur Verfügung stellen. Die Gründung der Schihauptschule Lilienfeld im Jahre 1969 wurde durch die Unterbringung der SchihauptschülerInnen im Schülerwohnheim der Landesberufsschule möglich. Die zweite Baustufe umfasste die Errichtung von neuen Lehrwerkstätten für Rauchfangkehrer, Hafner, Platten- und Fliesenleger, Tapezierer und für die lederverarbeitenden Berufe und weitere acht Klassenräume sowie den Neubau eines Turnsaales und eines Schülerwohnheimes für Mädchen/SchihauptschülerInnen. Diese Baustufe wurde mit dem Spatenstich am 18. Mai 1983 in Angriff genommen. Die feierliche Eröffnung dieses neu geschaffenen Schulzentrums, mit einem neuerlichen Kostenaufwand von 123 Millionen Schilling, fand am 13. Juni 1988 durch Landeshauptmann wirkl. Hofrat Mag. Siegfried Ludwig statt.
In der dritten Baustufe wurde das Schülerheim in "Wohneinheiten" (Dusche und WC im Zimmer) umgebaut und an das Schülerheim eine Lehrwerkstätte für Gebäudereiniger mit zwei Klassenräumen angebaut. In diese Baustufe fällt auch der Zubau zum Malertrakt, mit Erweiterung einer Lehrwerkstätte für Schilderhersteller und für Lackierer. Diese Umbaustufe kostete 52 Millionen Schilling. In der vierten Baustufe wurde mit 23,5 Millionen Schilling der Küchentrakt umgebaut und mit modernsten Küchengeräten ausgestattet. Ebenfalls wurde der Direktionstrakt renoviert. Die vorläufig letzte Etappe in unserer baulichen Entwicklung war im Sommer 2000 die Sanierung der Malerwerkstätte, mit einer kleinen Erweiterung um Kosten von ca. 7 Millionen Schilling.
Der letzte Wunsch wurde ebenfalls realisiert: eine Lehrwerkstätte für Estrichleger und Stuckateure wurde in den Kellerräumen des Schülerwohnheimes für Mädchen adaptiert.
Unser Schulzentrum besteht aus sieben Gebäuden in denen 15 Klassen (drei teilbar), zwei EDV-Räumen, 15 Lehrwerkstätten, drei Laboratorien, Schülerwohnheim für Burschen, Schülerwohnheim für Mädchen, Küche mit Speisesaal, ein Turnsaal, zwei Dienstwohnungen und alle entsprechenden Verwaltungsräume untergebracht sind. Selbstverständlich sind alle Klassen mit einem Tageslichtprojektor, einer Videoanlage, einem Beamer und einem PC ausgestattet. Vom Gewerblichen Berufsschulrat für NÖ wird unserer Schule ein jährliches Budget in der Höhe von ca. 480.000,-- Euro zur Verfügung gestellt.
Im Sinne der Fort- und Weiterbildung steht bei Bedarf die Schule für im öffentlichen Interesse gelegene Veranstaltungen zur Verfügung. Direktoren, LehrerInnen, Personal und SchülerInnen der Landesberufsschule Lilienfeld schätzen die modernen Lehrwerkstätten und Klassenräume, das zweckmäßige Schülerwohnheim, den Turnsaal, die Lage und bemühen sich, die vorhandenen mustergültigen Ausbildungseinrichtungen für eine praxisgerechte und zukunftsorientierte Ausbildung bestmöglich zu nützen. So wie unsere Schule von der kleinen Anhöhe über Lilienfeld blickt, so dürfen wir mit Stolz, Zufriedenheit und Dankbarkeit auf die vergangenen 66 Jahre zurückblicken. Es ist viel bewegt worden, vieles ist gelungen, aber große Aufgaben liegen noch vor uns. In diesem Sinne verstehen wir unsere gemeinsame Aufgabe an der LBS Lilienfeld zum Wohle unserer auszubildenden Jugendlichen.